Editorial 2024 | 3 – AGIJ & Partner. Gemeinsam im Dienste für neue Perspektiven der Jugend.

Liebe Mitglieder und Freunde,

die Sommerferien stehen vor der Tür und wir freuen uns alle auf ein paar Wochen Erholung, Viele fahren weg, andere verbringen den Sommer in Hamburg. Für alle, die hier bleiben, haben wir auch dieses Jahr wieder ein schönes Programm zusammengestellt. Bei den mehr freizeitorientierten Angeboten stehen natürlich Outdoor-Aktivitäten im Vordergrund, darunter eine große Fahrradtor, Stand-Up-Paddling auf den Alster-Kanälen, Kletterwald und Schwimmbad. Auch die wöchentlichen Gruppen und Kurse laufen im Juli/August weiter. Alle Angebote könnt ihr im neuen AGIJ-Flyer oder – recht ausführlich – hier auf der Website lesen. Häufig möchten interessierte Jugendliche ihre Geschwister mitbringen. Das ist OK, aber beachtet bitte, dass sämtliche Aktivitäten erst ab 14 Jahre freigegeben sind. Bei Fragen ruft uns einfach im Büro an.

Das Geflüchtetenprojekt  findet  weiterhin sehr großen Zuspruch. Einige Kurse sind übervoll, und wir mussten Wartelisten einrichten. Wir informieren regelmäßig, wenn Plätze frei werden. Auch das Schul-Übergangsprojekt gewinnt vermehrt Zulauf, wir haben das Netzwerk zu Schulen, Betrieben, Kammern, Behörden weiter ausgebaut, MentorInnen rekrutiert, Infoangebote gemacht, Kontakte hergestellt und vielen Jugendlichen auf ihrem Weg in die Ausbildungs- und Arbeitswelt schon helfen können. Mit Almuth F. haben wir seit mehreren Wochen eine sehr engagierte Projektleiterin.

Auch wenn wir mittlerweile als Dachverband für einzelne Jugendliche viele Aktivitäten anbieten und hilfreiche Projekte organisieren, so sind und bleiben die tragende Säule der AGIJ natürlich unsere Mitgliedsverbände.  Bisweilen geht im ganzen Trubel etwas unter, was eigentlich „an der Basis“ so alles geleistet wird. Erwähnt seien hier nur beispielhaft die kulturellen Events von 3 Vereinen aus der letzten Zeit: Ein umjubelter Auftritt von Malca beim Karneval der Kulturen in Berlin, ein Kinder-Puppentheater von MIG und ihre Präsentation auf dem Hafengeburtstag sowie die Teilnahme von Tanzbrücke bei mehreren Wettbewerben, bei denen sie gleich mehrere erste Preise gewonnen haben.  An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an alle Verbände, Ehrenamtlichen und Helfer für ihre Arbeit.

Wir wissen: Ohne Unterstützung und Förderung seitens privater, gemeinnütziger und staatlicher Institutionen und ohne enge Kooperation mit vielen engagierten Entitäten wäre unsere Arbeit in dem Umfang und in der Tiefe nicht möglich. Es sind auch einzelne Gesten, die uns Mut machen auf unserem weiteren Weg, wie z.B. die 45 Freikarten für das GoVote-Konzert in der Elbphilarmonie, die uns die Bürgerstiftung überlassen hatte. In diesem Kontext möchten wir auch das Treffen der Staatsrätin Frau Lotzkat mit den Hamburger Jugendverbänden Hamburgs am 27. Mai erwähnen. Hier wurde noch einmal von allen Seiten betont, wie wichtig es sei, bei auftauchenden Problemen frühzeitig aufeinander zuzugehen und Verständnis füreinander zu entwickeln. Dass vereinbart wurde, regelmäßige Treffen zwischen den Spitzen der Behörde und den Vertretern der Jugendverbände zu etablieren, hatten wir schon seit langer Zeit angeregt und können das nur begrüßen.

Der Rechtstrend in Europa macht uns Sorgen. Dass die Rechtstendenzen speziell unter Jugendlichen tatsächlich so alarmierend sind, wie in einem der letzten Spiegel beschrieben, können wir aus unserer Erfahrung so nicht bestätigen, aber der Trend ist auf alle Fälle da. Ob die Diskussion um Migration und Asylrecht – so wie sie in der Politik und in der Medienwelt geführt wird – hier eine Mitverantwortung trägt, lassen wir mal dahingestellt. Man kann und soll in einer Demokratie alle Probleme offen ansprechen und kontrovers diskutieren, aber man muss diese einbetten in einen größeren historischen, politischen, ökonomischen Kontext, die eigentlichen Ursachen benennen und solche Lösungen präsentieren, die sowohl realistisch als auch human sind. Und da gibt es gewaltige Defizite.

Wir als AGIJ werden auch weiterhin das Unsere versuchen, um den jungen Leute, die aus der ganzen Welt zu uns kommen oder schon lange Zeit hier wohnen, Entwicklungsperspektiven geben, die für sie selber und für die deutsche Gesellschaft von großem Nutzten sind .

Und jetzt bleibt mir nur noch, Euch wunderschöne Ferien zu wünschen. Und schreibt uns gerne, wenn ihr Wünsche, Anregungen oder Verbesserungsvorschläge habt.

Bis bald, bei einer der zahlreichen Aktivitäten oder im  AGIJ-Büro.

Herzlichst – Eure Gabriela (1. Vorsitzende)
Hamburg, 01. Juli 2024